Es gibt viele Begriffe in den Musikvereinen, die diesen Bereich beschreiben. Oft wird von "überfachlicher Arbeit" gesprochen, jedoch ist der Begriff nicht zutreffend, denn dieser Bereich der Jugendarbeit ist sehr wohl fachlich, hat nur nichts oder fast nichts mit Musik zu tun.
Die Ausbildung am Instrument (musikalische Jugendarbeit, o.a. fachliche Jugendarbeit) ist Sache des Vereins wie das Training beim Sport oder die religiöse Unterweisung bei den Kirchen.
Aber natürlich ist es möglich, Musik/Musizieren als Methode der Jugendarbeit (außermusikalischen Jugendarbeit) einzusetzen, wie auch andere Methoden (Filme, Spielpädagogische Elemente, kreatives Arbeiten usw.). Es geht also immer um das Ziel, das mit der Kinder- und Jugendarbeit erreicht werden soll.
Wenn es um gemeinschaftsbildende Aktionen (beispielsweise bei einer Fahrt des Jugendorchesters oder Ausflügen) geht oder emotionale Kompetenzen eingeübt werden, nennt man das auch "Soziale Bildung". Ideen für Aktionen der sozialen Bildung
Intensivere Auseinandersetzungen mit einem gesellschaftspolitischen Thema mit jugendgemäßen, seminaristischen Methoden (Referate, Diskussionsgruppen, Aktionen zum Thema oder andere vertiefende Elemente der Jugendarbeit) spricht man von "politischer Bildung" (nicht zu verwechseln mit Parteipolitik). Das Erlernen gesellschaftsrelevanter Fähigkeiten sowie die Auseinandersetzung mit aktuellen oder geschichtlichen Themen (z.B. Entwicklungen innerhalb des Musikvereins und die geschichtliche Rolle im Ort und Auswirkungen auf die gewählten Musikrichtungen usw.) sind außerschulische Bildungsangebote im Sinne "politischer Bildung".
Weil das für Kinder und Jugendliche wichtig ist, werden diese Angebote/Maßnahmen auch finanziell gefördert. Berücksichtigt werden Kinder ab 7 Jahre und Jugendliche bis 27 Jahre. Es muss sich um Angebote handeln, die speziell für Kinder/Jugendliche ausgeschrieben sind.
Musikvereine arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Das trifft auch für Jugendleiter zu. Darum gibt es ein Landesgesetz zur Erteilung von Sonderurlaub, dass diese wichtige Arbeit auch von Ehrenamtlichen durchgeführt werden kann.
Es gibt einiges in der Kinder- und Jugendarbeit zu beachten und Fähigkeiten müssen erworben und geübt werden. Den Anfang dazu bildet eine Jugendleiterausbildung, an deren Ende der Nachweis über die bundesweit anerkannte Jugendleitercard steht (JuLeiCa).
Jugendleiter sollten immer "am Ball" bleiben. Die LMJ bietet den Kreisverbänden oder auch Vereinen (in Kooperation mit weiteren Vereinen) eine ganze Reihe von Workshops und Seminaren zu relevanten Themen der Jugendarbeit an.
Austauschmöglichkeiten sind für Jugendleiter wichtig. Neben aktuellen Informationen und Workshopimpulsen für die Jugendarbeit steht bei den Jugendleitertagen der Austausch über die Arbeit als Jugendleitung im Mittelpunkt. Eingeladen sind alle Kreisjugendleiter, wie auch die Jugendleiter der Musikvereine.